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Grützeverstromung oder Gleichstrom?

Dass es seit einigen Jahren sehr ruhig auf unserer Website zugeht, hat wissenschaftliche Gründe. Bevor wir alles fröhlich hinausposaunen, arbeiteten wir im Stillen an revolutionären Entwicklungen. Tag und Nacht. Und da bleibt logischer Weise keine ruhige Sekunde für andere Dinge.

Bekanntlich verlegt man die Gleichstromtrassen aufgrund von Bürgerprotesten jetzt überwiegend unterirdisch, damit sich die Stromkosten überirdisch verteuern. Bereits Jahre vor diesem unterirdischen Stromirrsinn hatte unsere Innovativabteilung eine geniale Idee. Wir dürfen nur soviel verraten (weil das weltweite Patentverfahren noch nicht abgeschlossen ist!), dass wir natürliche unterirdische Ströme für unser Grützeverstromungsverfahren mitnutzen. Welche Ströme das sind, unterliegt logischer Weise noch strengster Geheimhaltung.

Selbstverständlich muss die Grütze so verflüssigt bzw. atomisiert werden, dass sie am Ende ökologisch sauber verstromt beim Verbraucher und unseren industriellen Kunden ankommt. Über die Steckdose, woher sonst. Wer jetzt an das Beamen der Raumschiff Enterprise-Besatzung denkt, ist gar nicht mal so weit von unserer Erfindung entfernt. Soviel sei noch verraten: Die Kosten für die diese Art der Grützeverstromung bewegen sich in einem bezahlbaren Rahmen. Dank unserer Kalkulationsabteilung sind wir schon jetzt so stark im grünen Bereich, dass wir bereits einen weiteren Grützereaktor in Betrieb nehmen konnten, der für eventuelle Ausfälle im unterirdischen Verstromungsbereich gedacht ist, z.B. bei Erdbeben. Wo, wird aus Sicherheitsgründen natürlich wieder mal nicht verraten.

Wir sind gespannt, wer das Wettrennen gewinnt: Wir mit unsere genialen Grützeverstromungstechnik oder die Stromkonzerne mit ihrem Gleichstrom-Wahnsinn. Insgeheim kennen wir natürlich schon die Gewinner.

Zapfanlage reloaded

Da sind wir wieder – und wir haben auch eine neue Zapfanlage. Der Version 2.0 haben wir ein neues Display spendiert mit intelligentem Dialogsystem. Leider haben wir dabei eine Sache außer Acht gelassen … die Anzahl der Stellen in jenem welchem Display:

Nun stellt sich die Frage, was wir mit den 100.000 gelieferten Displays, die wir bei einem chinesischen Fachbetrieb bestellt haben, passieren soll – die Anlage kann ja nicht mal ihren Namen schreiben? Die Anforderungen waren den Jungs ja bekannt …

Nach diesem herben Rückschlag müssen wir nun zurück ans sprichwörtliche Reisbrett … ich werde den Kollegen vorschlagen, die Version 2.1 der Anlage wieder in der Schweiz produzieren zu lassen – die Kommunikation ist einfach einfacher – zumal mein chinesisch recht eingerostet ist.

„Niemand hat die Absicht, eine Grütze-Pipeline zu bauen!“

An dieser Stelle möchte ich alle Gerüchte entkräften, die vom Bau einer EU Grütze-Pipeline wissen wollen. Ich zitiere hier, wie bereits in der Überschrift unseren Kraftwerksdirektor. Diese Verlautbarung wurde vor wenigen Stunden nach einer eiligst einberufenen Telefonkonferenz der zuständigen Stellen, sowie Mitgliedern der Bundesregierung veröffentlicht.

Darin steht sinngemäß: es ist weder vorgesehen eine Pipeline über oder durch den Brenner nach Italien, noch durch Frankreich über die Pyrenäen nach Spanien in dortige Obstanbaugebiete zu bauen, um die Versorgung mit Rohstoffen sicherzustellen. (Zumindest solange nicht, bis sich die Marketingabteilung bezüglich der Farbe der Pipeline-Ummantelung einigen kann.)

Spannungen in der Beziehung zwischen EU und Russland führen zu Umdenken in der Energiepolitk

„Energiegewinnung aus Grütze könnte geostrategische Vorteile in sich tragen.“ das zumindest verlautete aus nicht weiter genannten aber gut informierten Kreisen in der unmittelbaren Umgebung der Bundesregierung.

So wurde es mir zumindest von einem Vertriebsmitarbeiter unseres Kraftwerks mitgeteilt, der gerade in Berlin mit einem Staatssekretär oder Mitarbeiter im Umweltbundesamt Kaffee trinken war.

Wenn man sich die heutigen politschen Entwicklungen so ansieht, ist es an sich nicht verwunderlich, dass sich Frau Merkel noch Optionen offenhalten muss:

EU-Russland-Gipfel endet in offenem Streit

Heftige Turbulenzen in Samara

Raketenschild, Denkmalstreit, Fleischlieferungen, Energiesicherheit – immer wieder waren diese Themen im Vorfeld des EU-Russland-Gipfels in Samara als die großen Probleme genannt worden, die es zu klären gebe.“

(Quelle: Artikel bei tagesschau.de)

Wahrscheinlich werden im Umfeld des anstehenden G8-Gipfels intensivere Gespräche über den Bau eines vollwertigen Grützekraftwerks stattfinden. Vielleicht bei 2 Tassen Kaffe und einem Cappuchino, wie der Kollege meinte. Damit könnte Deutschland von Energielieferungen aus Russland unabhängig werden. Eventuell wird ja dann durch eine EU-weite Grützeverstromung der endgültige Ausstieg aus der Atomkraft eingeläutet.

Ich teile ja seine Euphorie, denn die Grützespaltung ist mittlerweile eine der sichersten Technologien in diesem Gebiet. Ich bin gespannt und Kollege Supergau will mit dem Reaktor schon wieder „richtig Gas geben“. Da ist er anders veranlagt als Kollege Putin, wie es manchmal scheint.

Diplomarbeitsthemen zu vergeben

Im letzten Team-Meeting kam unser Chef auf die brilliante Idee, Themen für Diplomarbeiten für bedürftige Werksstudenten anzubieten. Die Motive dafür sind mannigfaltig und sehr stichhaltig:

  • Wir haben keinen blassen Schimmer von Marketing.
  • Wir haben noch weniger Ahnung von der erfolgreichen Führung eines mittelständischen Kraftwerks.
  • Es wäre interessant zu wissen, warum der Laden trotzdem brummt wie unser Grützeschadbär.

Die folgenden Themen wären zu vergeben:

  • Erstellung eines Businessplans für die Einführung von Grützeprodukten in Westeuropa zum 01.07.2007.
  • Das Geheimnis unseres Erfolgs – Grützeproduktion für die Welt. (Das könnten wir dann in unserer Wir-über-uns-Seite ergänzen – selbst fehlt uns leider die Zeit dazu, die wir lieber in sinnvolle Blogeinträge stecken.)
  • Die Vermarktung der Grützezapfanlage – welche Geschmackrichtungen werden vom Konsumenten noch gewünscht, wenn er die Wahl hätte. Und vor allem: welche Farbe soll die Grütze dann haben?
  • Weitere Verwendungsmöglichkeiten für Grütze – Einsatz in verschiedenen Branchen.

Natürlich ist auch was für unsere Kernphysiker und Biochemiker dabei:

  • Der Grützereaktor – welche Naturgesetze werden bei der Energiegewinnung durch Grütze verletzt.
  • Die Untersuchung des Spaltprodukts auf Gefahren für die Konsumenten.

Bei Fragen stehen wir jederzeit zur Verfügung – aber wie man unschwer erkennen kann – die Themen sind rar und heiß begehrt, sodass wir eine Vergütung selbstverständlich nicht nötig haben und uns bei der erfolgreichen Vergabe über eine kleine Aufmerksamkeit freuen würden.

Das Geheimnis unseres Verhandlungsgeschicks

… jetzt kann ich’s ja sagen … unsere Verhandlungen sind wirklich positiv verlaufen. Wir haben uns allerdings einen taktischen Vorteil verschafft, um die Stimmung etwas aufzulockern: statt herkömmlicher Apfelschorle oder Energy-Drinks haben wir gewöhnliches Bock-Bier in die entsprechend etikettierten Flaschen gefüllt – ausnahmsweise kamen keine Grützeerzeugnisse zum Einsatz.

Selbstverständlich hatten wir trotzdem den erhofften Erfolg – die Japaner waren „gut unterwegs“ und haben alle Verträge zu unserer vollsten Zufriedenheit unterschrieben – wir hatten den Ablauf am Wochenende ja schon mehrfach geprobt, das Kantinengrillen war für alle Mitarbeiter verpflichtend.

Den Rest des Apfelschorle-Kastens und die 1.5-Liter-Flaschen Energy-Drinks gab’s dann On-Top für unterwegs.

Wir werden uns bei der Brauerei auf jeden Fall mit einer Grütze-Zapfanlage und einem Fass etra-starker Grütze revanchieren – eine Hand wäscht schließlich die andere.