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Grips for President

Lang lang ist’s her. Sind wirklich schon drei Jahre Konzerngeschichte ins Land gezogen? Natürlich wurde intern weiter an tollen Innovationen gearbeitet, die aber noch nicht ausgereift sind. Nein, keine Luftkissen-Autos oder ähnlicher Firlefanz. Mit ganz profanen Dingen beschäftigen wir uns natürlich auch. 

Bekanntlich finden im September Bundestagswahlen statt. Die bisherige Kanzlerin denkt nicht daran, bis zum 100. Geburtstag weiter zu regieren. Nachdem die zur Wahl stehenden Parteien nicht das Gelbe von der Grütze sind, haben wir in geheimster Abstimmung beschlossen, eine eigene Partei auf die Wähler loszulassen. Denn, wer Grütze kann, hat sie auch im Hirn. Über den Namen der Partei haben wir lange gegrübelt. Leicht ist es, das Wählerpotential zu erschließen, weil unsere Grütze überall fließt. Ob verstromt oder wie auch immer. Aber der Name … Nachdem sich auf Grütze griffig leider nur Pfütze reimt, hätte das nur einen Mitleidseffekt nach sich gezogen, wenn wir unseren patentierten Namen „Grütze“ als Wahlvorschlag verschwendet hätten. Wir untersuchten daher Fremdsprachen, ob wir da mit einem griffigen Begriff fremdgehen könnten. 

Beispiele: „Groats, Semole, Gruau, Groŝoj, Anaxarchus, Sui Li, Hikiwari kokumotsu, Geochilge tan gwili, Crupe, Griz, Krupa …“.  

Das verwirrte uns noch mehr. Von griffig keine Spur – bis ein verdienter Mitarbeiter vorschlug, einfach „Grips“ zu nehmen, weil wir den doch alle im Oberstübchen haben. Zumindest diejenigen, die Grützeabnehmer sind. Und das sind mittlerweile Millionen! Von unseren Konzernmitarbeiter*innen mal abgesehen (Unter Protest musste unser Pressereferent dieses unsinnige Modesternchen – kein Model – nehmen, aber unsere weiblichen Kreativenden wollten unbedingt genderisieren!)

Unser erster Slogan wird daher lauten „Grips for President“. Ohne *. Da setzte sich diesmal unser Pressereferent durch, sonst hätte er fristlos gekündigt. Und das wäre so kurz vor der Wahl ein Desaster gewesen. Dieses Mal schlagen wir aber noch keine Kanzlerkandidatin oder einen Kanzlerkandidaten vor. Wir wollen den etablierten Parteien nicht jetzt schon die Grütze vom Brot nehmen. Aber dann …

Die Welt wird kopfstehen!

Unserer innovativen Forschungsabteilung ist eine sensationelle Erfindung, ein absoluter Coup gelungen: Die kabellose Übertragung unserer Grütze an unsere zahlreichen Endverbraucher via Internet! Das teure Verlegen von Grützekabeln quer durch den Kontinent ist daher obsolet. Das verbilligt diesen nicht mehr zeitgemäßen analogen Transport erheblich. Ebenso könnte künftig die Grützeverstromung auf diesem fast schon kaum glaubhaften Weg über das Internet 3.0 vorgenommen werden, natürlich perfekt abgeschirmt gegen Cyperattacken aller Art. Kapitalkräftige Heuschreckenarmeen in Nah- und Fernost lauern ja nur darauf, dass wir einen strategischen oder technischen Fehler machen. Die sofortige Anmeldung zum Weltpatent war natürlich sofort geboten. Die wichtigsten technischen Details haben wir im Beispielfoto beschrieben.

Wir haben tage- und nächtelang mit unserem gesamten Personal dieses Großereignis gefeiert und unsere Entwickler vor dem Alkoholkonsum zur absoluten Verschwiegenheit verpflichtet. Denn es ist schon ein Wahnsinn: Mit dieser Methode können wir künftig unsere Produkte weltweit über das Internet verschicken. Die Kunden buchen das gewünschte Produkt an ihrem PC oder Smartphone und zahlen mit Kreditkarte oder anderen sicheren Verfahren. Auf „Senden“ klicken und Sekunden später fließen Grütze & Co. aus dem Zapfhahn. Ob das Verfahren auch auf andere (Treib-)Stoffe übertragen wird, prüfen wir noch. Das könnte nämlich Sprit- und Strom-Tankstellen völlig überflüssig machen und würde sicher einen weltweiten Aufschrei der Konzerne nach sich ziehen. Wir kalkulieren noch, ob es sich lohnt, in diesem gar nicht so abwegigen Fall einer technischen Revolution unsere Produktionsanlagen aus Sicherheitsgründen tief unter die Erde zu verlagern! Wird nicht einfach sein, auch unsere Grützekernfusionskraftwerke unterirdisch zu betreiben. Aber für uns ist nichts unmöglich!

Mehr wollen wir derzeit nicht verraten. Ist ja sowieso schon deutlich genug. Einen „Verrat“ haben wir aber noch: Der geplante Strom-Hahn schaut mega futuristisch aus. Unser abgebildeteter Grützezapfhahnprototyp ist designmäßig sicher nicht der Weisheit letzter Schluss. Aber das wird schon.

Von Anfragen bitten wir derzeit abzusehen. Wir müssen erst noch zu Ende feiern.

Diesel or Gruetze, that’s the question …

Wieder sind zwei Jahre ins Land gegangen, wo es um uns bzw. die Grützekraftwerke samt ihrer Techniklabore ruhig war. Scheinbar nur. Treue Grützeabnehmer-Kunden, die uns zwischenzeitlich immer häufiger anmailten, dachten schon, wir seien von den Chinesen aufgekauft worden und auch eine (heimliche) Website mit chinesischen Schriftzeichen gäbe es schon, die man naturgemäß nicht lesen könne. Weit gefehlt! Nach dem Einstieg eines chinesischen Investors bei Mercedes, der jetzt größter Einzelaktionär ist, hatten wir tatsächlich Bedenken, dass chinesische Aufkäufer auch auf unser äußerst innovatives und erfolgreiches Unternehmen aufmerksam werden – auch wenn wir uns selbstverständlich nicht selbst loben können und wollen. Wir verraten wieder mal nicht, ob wir nicht auch schon umgekehrte Gedanken im Köcher haben, denn China ist DER Markt der Zukunft. Aber das bleibt natürlich unter uns.

Jetzt kommen wir zur Sache: Wir verfolgten die Diskussionen um den Diesel als Kraftstoff schon lange. Da sind wir wie immer der Zeit voraus. Unsere rührige Zukunftswerkstatt hatte nämlich die geniale Idee, dass die akribisch aufbereitete Grütze – die Farbe ist allerdings streng geheim – sowohl den Diesel als auch das Benzin ersetzen könnte. Selbstverständlich sind die geringen Abgase auch unter ökologischen Gesichtspunkten völlig ungiftig und tragen sogar zur Sauerstoffvermehrung bei. Selbst das von Ozeanriesen und Handelsschiffen verwendete Schweröl, das für die äußerst schädlichen Schwefeloxide verantwortlich ist, könnte von unserer Erfindung profitieren und überflüssig werden. Sinngemäß gilt das für Kerosin, das viele tausend Düsenjets rund um die Uhr in die Atmosphäre blasen. Und uns unten mit Feinstaub versorgen, wie Schweizer Wissenschaftler feststellten.

So erwarten wir, dass sich die neue Regierung in Berlin auch auf EU-Ebene für unser neues Produkt im Interesse der nach sauberer Luft japsenden Bevölkerung einsetzt. Ein Anruf genügt und wir stehen sofort auf der Matte für eine Revolution auf dem Treibstoffsektor. Natürlich müssten wir bei positivem Ausgang unsere Grützeproduktion mit den neuen und geheimen Zutaten und allen zur Verfügung stehenden Mitteln hochfahren.

Aber wir schaffen das … Grütze first!

Grützeverstromung oder Gleichstrom?

Dass es seit einigen Jahren sehr ruhig auf unserer Website zugeht, hat wissenschaftliche Gründe. Bevor wir alles fröhlich hinausposaunen, arbeiteten wir im Stillen an revolutionären Entwicklungen. Tag und Nacht. Und da bleibt logischer Weise keine ruhige Sekunde für andere Dinge.

Bekanntlich verlegt man die Gleichstromtrassen aufgrund von Bürgerprotesten jetzt überwiegend unterirdisch, damit sich die Stromkosten überirdisch verteuern. Bereits Jahre vor diesem unterirdischen Stromirrsinn hatte unsere Innovativabteilung eine geniale Idee. Wir dürfen nur soviel verraten (weil das weltweite Patentverfahren noch nicht abgeschlossen ist!), dass wir natürliche unterirdische Ströme für unser Grützeverstromungsverfahren mitnutzen. Welche Ströme das sind, unterliegt logischer Weise noch strengster Geheimhaltung.

Selbstverständlich muss die Grütze so verflüssigt bzw. atomisiert werden, dass sie am Ende ökologisch sauber verstromt beim Verbraucher und unseren industriellen Kunden ankommt. Über die Steckdose, woher sonst. Wer jetzt an das Beamen der Raumschiff Enterprise-Besatzung denkt, ist gar nicht mal so weit von unserer Erfindung entfernt. Soviel sei noch verraten: Die Kosten für die diese Art der Grützeverstromung bewegen sich in einem bezahlbaren Rahmen. Dank unserer Kalkulationsabteilung sind wir schon jetzt so stark im grünen Bereich, dass wir bereits einen weiteren Grützereaktor in Betrieb nehmen konnten, der für eventuelle Ausfälle im unterirdischen Verstromungsbereich gedacht ist, z.B. bei Erdbeben. Wo, wird aus Sicherheitsgründen natürlich wieder mal nicht verraten.

Wir sind gespannt, wer das Wettrennen gewinnt: Wir mit unsere genialen Grützeverstromungstechnik oder die Stromkonzerne mit ihrem Gleichstrom-Wahnsinn. Insgeheim kennen wir natürlich schon die Gewinner.

Wirtschaftskrise – woher nur die ganze Grütze nehmen?

Das fragen wir uns nämlich im Moment (zumindest Kollege vom Werksschutz) – ja wir sind zurück – ganz ehrlich. Wie der aufmerksame Leser sicherlich bemerkt hat, ist das Befüllen unseres Kraftwerks-Weblogs mit erquickenden Ergüssen aus unserm feucht-fröhlichen Alltag fast zum Erliegen gekommen. Nun, auch wird sind von der Wirtschaftskrise betroffen. Mit der fortlaufenden Rezession, der Angst vor Prozession und Inflation stieg auch überproportional die Nachfrage nach Grütze – sogar sprunghaft – an. Wir haben nun die doppelte Anzahl von Spaltvorgängen am Tag und sogar unser Grützebär schläft nur alle 2 Wochen, da wir alle Sonderschichten schieben müssen. In einem Wort zusammengefasst: die Überstunden werden wir nie im Leben abfeiern können.
Nun, die Gründe sind einfach: die Bevölkerung besinnt sich wieder auf die richtigen Werte – wo Grütze bis vor kurzem in Kantinen ihr Schattendasein führte (wenn auch da mit erfreulich großen Erfolg) ist Grütze der Renner des Jahres 2009. Nicht nur, dass die Grützeplasma-TVs immer größer werden – mit unseren neuen Delikatessprodukten liegen wir daher voll im Trend: „Grütze, der kleine Luxus“. Das Vorteil liegt hier auf der Hand – der Plasma-TV verbraucht wiederum die aus dem Spaltvorgang gewonnene Energie – ein Schelm, wer böses denkt, aber unser Chef ist schon ein Fuchs!

Diplomarbeitsthemen zu vergeben

Im letzten Team-Meeting kam unser Chef auf die brilliante Idee, Themen für Diplomarbeiten für bedürftige Werksstudenten anzubieten. Die Motive dafür sind mannigfaltig und sehr stichhaltig:

  • Wir haben keinen blassen Schimmer von Marketing.
  • Wir haben noch weniger Ahnung von der erfolgreichen Führung eines mittelständischen Kraftwerks.
  • Es wäre interessant zu wissen, warum der Laden trotzdem brummt wie unser Grützeschadbär.

Die folgenden Themen wären zu vergeben:

  • Erstellung eines Businessplans für die Einführung von Grützeprodukten in Westeuropa zum 01.07.2007.
  • Das Geheimnis unseres Erfolgs – Grützeproduktion für die Welt. (Das könnten wir dann in unserer Wir-über-uns-Seite ergänzen – selbst fehlt uns leider die Zeit dazu, die wir lieber in sinnvolle Blogeinträge stecken.)
  • Die Vermarktung der Grützezapfanlage – welche Geschmackrichtungen werden vom Konsumenten noch gewünscht, wenn er die Wahl hätte. Und vor allem: welche Farbe soll die Grütze dann haben?
  • Weitere Verwendungsmöglichkeiten für Grütze – Einsatz in verschiedenen Branchen.

Natürlich ist auch was für unsere Kernphysiker und Biochemiker dabei:

  • Der Grützereaktor – welche Naturgesetze werden bei der Energiegewinnung durch Grütze verletzt.
  • Die Untersuchung des Spaltprodukts auf Gefahren für die Konsumenten.

Bei Fragen stehen wir jederzeit zur Verfügung – aber wie man unschwer erkennen kann – die Themen sind rar und heiß begehrt, sodass wir eine Vergütung selbstverständlich nicht nötig haben und uns bei der erfolgreichen Vergabe über eine kleine Aufmerksamkeit freuen würden.

Festanstellung für den Ex-Problembären

Nachdem sich das Tier im letzten Jahr doch recht gut bewährt hat um Eindringlinge vom Kraftwerksgelände fernzuhalten verfügen wir jetzt quasi über einen Grützenutzbären, der den Nachtwächtern von der Reaktorsicherheit einige Atempausen verschafft. Der Arbeitsvertrag gilt unbefristet seit dem 01. Januar 007. Allerdings ist der Grützeverbrauch des Tiers immens – da die gespaltene Grütze ja nicht auf Bäumen wächst müssen wir nun täglich einen extra Spaltvorgang ansetzen – was die Leistung unseres Grützebären aber locker wieder aufwiegt. Die Verbotsschilder vom letzten Jahr lassen wir aber erstmal stehen – sicher ist sicher.

Grützeplasma weckt Interesse von Investoren

Die Plasmageschichte wird ganz groß, da liegt was in der Luft. Gestern war eine japanische Delegation eines ebenso japanischen Konzerns im Haus. (Namen des Hauses darf ich aus Sicherheitsgründen nicht nennen.) Wenn ich meiner Informantin aus dem Marketing trauen kann, wird Grützeplasma „the next big thing“ in der Entwicklung des digitalen Fernsehens. Alle tun unheimlich geheimnisvoll, aber ich glaube die Japaner werden mit einer deutschen Entwicklung wieder das machen, was sie immer tun: marktreif machen und wie wahnsinnig verkloppen. Hoffentlich bleibt was an Lizenzgebühren bei uns hängen.

Aber noch ist noch nichts in trockenen Tüchern. Eine Problematik ist angeblich die Farbdarstellung. Da wir naturgemäß mit roter und grüner Grütze arbeiten ist der Farbraum für die Bildwiedergabe etwas eingeschränkt. Das schliesst zudem auch noch den Anteil der Bevölkerung aus, die an – unwissenschaftlich gesagt – Rot-Grün-Blindheit leiden. Diese Sehschwäche betrifft ausgerechnet überwiegend Männer, also der Mehrheit der fußballsehenden Fernsehnation. Ein Nachteil für’s Marketing: 2010, die nächste Weltmeisterschaft und kein Argument, einen neuen Grützplasmafernseher zu kaufen.
Ein Duell wie Schweiz gegen Iran mit Ihren roten und grünen Trikots auf sattgrünen Rasen: exzellentes Bild auf dem Grützebildschirm für Normalsichtige, aber für visuell benachteiligte ist das Spiel nicht viel interessanter als die Nationalflagge von Bangladesh. Es bleibt schwierig.

Grützeplasma

Die neuste Idee aus unseren Forschungslabors (und vor allem von unserer Marketing-Abteilung) ist die Nutzung von „Grützeplasma“ in Fernsehgeräten. Verhandlungen mit den großen japanischen Herstellern laufen bereits.

Hier das Bild eines frühen Prototypen:

Gruetzeplasmatv

Größter Vorteil dabei ist die völlige Freiheit von Pixelfehlern – die Vermeidung des gefürchtete Einbrennens bzw. hier eher „Anbrennens“ stellt im Moment allerdings noch die größte Herausforderung dar. Dagegen ist die Lebensdauer der Grützeröhre nahezu unbegrenzt – das Grützeplasma ist jederzeit nachfüllbar (sofern sie nicht anbrennt), falls die Leuchtkraft nachlässt – natürlich nur mit der original Grütze-Zapfanlage und dem TV-Plugin, unseren Marktstrategen sei dank. Das ganze soll aber zum Glück als günstiges Bundle verkauft werden.

Allerdings ist uns beim Testen aufgefallen, dass z.B. der Rasen bei Fußballspielen einen leichten Rotstich hat – hier sollte man kurzfristig auf grüne Grütze umsteigen bzw. einfach umfüllen.

Blitzblank …

… war der Reaktor, als ich am Montag den Laden wieder betreten habe. Saubere Sache!
Allerdings haben die Kollegen vom Reinigungsdienst ihren Blog neben dem Grützekern liegen lassen. Da hat der eigentlich nix zu Suchen. Wenn das der Kollege von der Reaktorsicherheit vor mir entdeckt hätte, wären die Kollegen jetzt ihren Job los. Da kann ich nur sagen: dem Tod von der Schippe gesprungen!