Ganz aktuell aus dem Kraftwerk … den Kollegen ist es wohl gelungen, den Grützebären auszufliegen. Ziel der Mission: die nächste Tanke, Nahrung und Sprit besorgen … und dafür wird man mitten in der Nacht am Diensthandy angerufen … damit jemand den Jungen zurückbringt – aber das können’s schwer knicken, wir werden morgen früh pünktlich um 9 die Firma betreten – Sprint und Knabbersachen für die Nacht haben wir ja, um vergnügt die verzweifelten Anrufe der Ausharrenden entgegen zu nehmen.
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Kraftwerks-Airport auf Grund von Grillasche in der Luft gesperrt
Wie vielleicht der gebeugte Leser bereits aus der Presse erfahren hat, ist auch unser kraftwerkseigener Flughafen (für die die Ortsunkundigen unter uns: das Gebäude mit dem Runway, quasi gleich neben dem Kindergarten) auf Grund von Asche im Luftraum gesperrt. D.h. das Kraftwerk ist heute geschlossen da wir heute morgen nicht zu Arbeit konnten, die Kollegen die am Wochenende die Stellung hielten sind k.o. – die Anreise mit dem Auto wäre für uns heute extrem beschwerlich gewesen, da genau heute alle Fahrzeuge in der Werkstatt sind. Über die Entstehung der Aschewolke können wir daher nur mutmaßen und uns auf Augenzeugenberichte und natürlich die Überwachungskameras verlassen – wir haben daher einen begründeten Verdacht – die Buzzwords „Grützebär“, „Grill“, „Grillanzünder“, „Billig-Kohle“ und „“angebranntes Fell“ sprechen Bände und kommen in unserer Rekonstruktion der Ereignisse vor – die Überwachungsbänder lassen den entsprechenden Schluss zu, d.h. zumindest als auf den Kameras noch etwas zu sehen war. Für die Kollegen, die die Stellung halten, wurden nun Fellbetten aufgestellt, um noch länger auszuharren, bis wir uns bis zum Kraftwerk vorgekämpft haben, aber das kann bis morgen dauern – unser Metzger hat heute zu und ohne Brotzeit gehen Kollege Reaktorsicherheit und ich nicht zur Arbeit. Ich hoffe daher, dass wir morgen mehr über die Lage berichten können … Ihr schafft das schon, Jungs!
Expensive Shit vs. Mitarbeitermotivation vs. total egal vs. ist doch super vs. funktioniert wenigstens
Nachdem ja im Blogheizkraftwerk nebenan eine mehr oder weniger heftige Diskussion ausgebrochen ist, ob man irgendwelche tollen Sachen mit frechen Früchtchen drauf besitzen muss oder nicht – um es vorweg zu sagen – ja, man muss – kann es durchaus auch ganz einfache Gründe haben, irgendwelche netten Teilchen zu beschleunigen:
- Es sieht einfach fantastisch aus.
- Es funktioniert – im Gegensatz zu anderen Produkten.
- Es funktioniert sogar sehr gut und zu allem Überfluss mal durchdacht, man denke nur an Notebooks, bei denen man wirklich über das Netzkabel stolpern kann und dieses dann aus der Buchse springt – nicht wie das gemeine Gerät von neben an, das vor Schreck gleich mit auf den Steinboden springt – okay, war wohl leicht suizidgefährdet.
- Sogar die stärksten unter uns können solchen „Spielsachen“ lange Zeit widerstehen … aber dieser Widerstand ist zwecklos, sobald man infiziert ist und man ist ständig auf der Suche, was es denn noch tolles dazu gibt.
- Die Einwirkungen der Außenwelt sind nicht zu unterschätzen, durch geschicktes Product-Placement in diversen Serien – ja sogar Podcasts bekannter CMS-Entwickler sind voll davon (incl. Auftritten in Paaren) – und da soll man ruhig schlafen können?
- Unser Grützebär kriegt Provision beim Hersteller.
Um auf den letzten Punkt näher einzugehen – hier ein aktuelles Überwachungsfoto aus dem Büro unseres Kollegen der gerade die Nachtschicht unseres Reaktors betreut:
Dieses Bild spricht eine eindeutige Sprache – vor allem stimmt schon der erste Punkt – es sieht einfach fantastisch aus!
Festanstellung für den Ex-Problembären
Nachdem sich das Tier im letzten Jahr doch recht gut bewährt hat um Eindringlinge vom Kraftwerksgelände fernzuhalten verfügen wir jetzt quasi über einen Grützenutzbären, der den Nachtwächtern von der Reaktorsicherheit einige Atempausen verschafft. Der Arbeitsvertrag gilt unbefristet seit dem 01. Januar 007. Allerdings ist der Grützeverbrauch des Tiers immens – da die gespaltene Grütze ja nicht auf Bäumen wächst müssen wir nun täglich einen extra Spaltvorgang ansetzen – was die Leistung unseres Grützebären aber locker wieder aufwiegt. Die Verbotsschilder vom letzten Jahr lassen wir aber erstmal stehen – sicher ist sicher.
Ampelsystem
Nachdem wir unseren Grützeschadbären immer noch nicht gefasst haben, unsere Einbahnstraßenbeschilderung versagt hat und heute morgen wieder ein Grützebecken teilweise geleert war, hat uns unser Chef dieses Ampelsystem genehmigt. Weil: wenn es ein schlauer Bär ist, dann geht er bei Rot nicht über die Straße (bzw. unseren Kraftwerkshighway), wenn doch, wird er überfahren. Dieser Logik konnte ich mich durchaus anschließen. Wobei – im zweiten Fall sollte man der Kantine _nicht_ bescheid geben … sonst gibt’s wieder die ganze Woche Bärentatzen oder Bärenkopf auf der Speisekarte. Obwohl – zäher als der olle Lederfußball kann der Bär auch nicht sein!
Ist das ein Problem, Bär?
Mal ganz abgesehen davon, dass uns dieser Bär mit seiner Präsenz so mittelbar nach dem tragischen Ableben seines Bärenkollegen Bruno beglückt – was steckt hinter dieser Häufung von Zwischenfällen in Zusammenhang mit Meister Petz? Nicht genug, dass ich schon einige Nächte wegen der anhaltenden Hitze nicht schlafen konnte, nein, auch unser bäriger Freund bereitet mir Schlaflosigkeit.
Was führt ihn auf unser Gelände? Was ist an Grütze so interessant? (Ich meine für Bären, schon klar, oder?). Warum steppt der Bär auf Kraftwerkswiesen?
Ist’s Wissbegier, gar Forscherdrang?
Oder – was verständlich wär‘ – der Drang zu Überleben?
Denn in der Not, da frisst der Bär die Grütze.
Ob Rot, ob Grün, ganz einerlei:
wohlig füllt der Grützebrei des darbend Bären Magen.
Derart gesättigt steht der Sinn nicht mehr nach Schaf, Geflügel, Rind und andern fleischlich Waren.
So hat’s sein Gutes – alldieweil – ich bin’s noch nicht zufrieden!
Wie ward es möglich ihm, dem Ursus, des Kraftwerks schützend Wall
so mir nix dir nix zu durchbrechen
und sich am Grützevorrat schadlos haltend
Nächte zu durchzechen?
(Wenn Nachts tropische Temparaturen vorherrschen, spreche/denke/träume/fabuliere ich oft in gebundener Sprache. Klingt komisch, is aber so.)
Sinnierend nächtens auf dem Lager wälzend blitzt es mir in Gedanken auf:
was, wenn alles missverstanden wär‘? Wenn er –
der Bär – nicht wahrhaft menschlich‘ sprachbegabt – gar „Bär’n“ mit „Beeren“ schicksalhaft verwechselte?
Wähnt‘ ihn gar, dass BÄREN und nicht BEEREN wir der Grütze beigemengt?
Des Bären Ohr, wie nimmt es unsre Sprach‘ wohl wahr?
Wollt‘ am End‘ er seine Brüder aus des Werkes Fängen wohl befreien, und seine Schwestern auch?
Edler Kämpfer, Bär, für Freiheit, Gleichheit, Bärigkeit?
So lasst ihn ziehen, preist ihm Ehr‘! Ein‘ solchen Bären find’t so schnell ihr nimmermehr!