Archiv der Kategorie: Reaktorsicherheit

Problembär auf dem Kraftwerksgelände

Heute morgen bemerkten wir (bzw. eher die Penner von der Reaktorsicherheit), dass einer unserer Außentanks einen – im Vergleich zum Vortag – stark dezimierten Grützestand aufwies. Nachdem ich in meinem Büro im Sektor 7T über zwölf Bildschirme samt Videorekorder (VHS) verfüge, wo ich neben sämtlichen Häusern der Stadt auch die Überwachungskameras des Kraftwerks anzapfen kann, sollte das Ganze ja kein großes Problem darstellen, herauszufinden was mit der Grütze passiert ist.

Gegen 3:22 Uhr MESZ nahm die Kamera folgende Bilder auf:

Problembär 1

Problembär 2

Dem folgte nur noch Bildrauschen – bis die Kamera heute morgen wieder gerichtet wurde. Bei dem Bären handelt es sich wohl um einen technisch versierten sog. Problem- bzw. Grützeschadbären, der zuerst unsere Überwachungskamera außer Kraft gesetzt hat, um sich anschließend an unserer köstlichen Grütze zu laben.

Wir werden beobachten, was die kommenden Nächte passiert.

Grützekraftwerk für 10.000€?

Heute haben wir im Kraftwerk ein interessantes Experiment gestartet: Ist es möglich, ein Gebrauchtkraftwerk aus den 70ern für 10.000,-€ zu kaufen?
Dazu sind wir (d.h. der Chef, unsere Reaktorsicherheit und meine Wenigkeit) losgezogen und haben uns ein Second-Hand-Superkraftwerk ausgesucht – lediglich 86.666km hat es auf dem Tacho:

86666km

Zurück in der Zentrale haben wir den Reaktor sofort angeschlossen und gezündet.

Der Grütze-Output war vorhanden, aber der Rohstoff alles andere als perfekt gespalten:

Ergebnis Reaktor für 10.000€

Entsprechend gering war die Energieausbeute – weit entfernt von der theoretisch möglichen Leistung. Also haben wir den Reaktor auf den Prüfstand geschickt und getestet – das Resultat war erschütternd: selbst ein aktueller Blockgrützereaktor, der lediglich grüne Grütze spaltet und somit weniger Leistung hat, bringt deutlich mehr Leistung – und das zu einen deutlich geringeren Anschaffungspreis.

Also hat der alte Reaktor mit der Zeit seine Spaltkraft deutlich eingebüßt.

Anschließend sind wir noch einen Real-Life-Test gefahren und haben unseren Web-Server angeschlossen. Nach den ersten paar Seitenaufrufen konnten wir ein kleines Rauchwölkchen entdecken, das dem Reaktorkern entsprang – zwei Sekunden später folgte die recht deftige Explosion des besagten Kerns.

Wir schlossen knallhart:

  1. Der Reaktorkern hält der Last nicht stand.
  2. Der Reaktorkern hält irgendeiner noch so geringen Last nicht stand.
  3. Der Reaktor samt Kern ist im Eimer.

Gut dass ich morgen frei habe: die Jungs von der Clearingstelle dürfen die Grütze wieder aufwischen, auf dass wir am Montag in der Forschungsabteilung alles wieder auf’s Neue besudeln können.

Nun, jedenfalls gibt es auf die Frage, ob man ein Gebrauchtkraftwerk aus den 70ern kaufen kann eine eindeutige Antwort: Ja, man kann – aber man sollte es auf keinen Fall tun!

Blitzblank …

… war der Reaktor, als ich am Montag den Laden wieder betreten habe. Saubere Sache!
Allerdings haben die Kollegen vom Reinigungsdienst ihren Blog neben dem Grützekern liegen lassen. Da hat der eigentlich nix zu Suchen. Wenn das der Kollege von der Reaktorsicherheit vor mir entdeckt hätte, wären die Kollegen jetzt ihren Job los. Da kann ich nur sagen: dem Tod von der Schippe gesprungen!