Archiv der Kategorie: Sonntagsarbeit

Nix mit Snow Patrol

Traurige Nachrichten gibt es vom Kraftwerksgelände zu berichten – auf Grund akuten Schneemangels sahen wir uns heute gezwungen, die aus dem Kollegen Reaktorsicherheit und mir bestehenden Snow Patrol für dieses Jahr präventiv aufzulösen. Man glaub gar nicht, wie frustrierend die Geschichte ist, nach Feierabend noch zu schauen, wo es im Kraftwerk wieder reingeschneit hat – oder auch nicht, ohne Schnee und damit ohne Erfolgserlebnis. Daher genießen wir nun immer öfter unseren täglichen (nun nicht mehr so ganz) wohlverdienten Feierabend nun schon gegen 23 Uhr 59. Mit Wintersport sieht’s daher mit unseren Schlitten auch recht mau aus, die wir extra mit neuesten HighSpeed-Winterreifen bestücken haben lassen, um zu jeder Tag- und Nachtzeit – und dies selbstverständlich bei jeder Witterung – unseren inneren und äußeren Kraftwerksring befahren zu können.

100.000er Kundendienst

So, nun ist es endlich soweit … unser knapp sechs Jahre alter Grützereaktor hat 100.000 Kilometer auf dem Tacho. Dies ist eine durchaus heikle Angelegenheit:

  • Zum einen muss genau bei 100.000 die Wartung durchgeführt werden.
  • Wenn dies zu früh geschieht, können die Grützebrennstäbe implodieren.
  • Wenn dies zu spät geschieht, explodieren die Brennstäbe mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ganz sicher.
  • Dies ist wiederum besonders ärgerlich, weil die Clearingstelle zum aufwischen der potentiellen Sauerei am Wochenende nicht arbeitet.

Nun, weiterhin muss der Reaktor behutsam heruntergefahren werden, d.h. langsam ausbremsen – quasi auf dem Verzögerungsstreifen.

Dies kann man hier auf dem Foto deutlich erkennen:

Hier tritt der Kollege behutsam auf die Bremse – durch den ungeheuren Druck, der um den Reaktor herum herrscht, konnte ich leider nur ein etwas schiefes Bild schießen. Daher bin ich froh, hier nur für’s Gas-geben zuständig zu sein – auch in unserem Kraftwerksforum – das Abbremsen ist eine wirklich heikle Angelegenheit. Abgesehen davon: bei der letzten Bremsung gingen so ein bis zwei kleinere Störfälle auf mein Konto, das will ich heute nicht riskieren.

Und hier nun der vollständig heruntergebremste Reaktor:

Hier sieht man auch den Bremsweg … um die 2.000 Meter braucht der Kern, um von knapp 50 auf 0 runterzukommen – damit man sich’s vorstellen kann ist das eine Strecke, die mindestens 10.000 ausgelegte Bratwürste am Stück brauchen würden!
Jedenfalls war’s wieder mal eine perfekte Bruch- … ääh Punktlandung (ganz ungewohnt) – am Montag werden wir sehen, ob alles viel zu glatt lief – bis dahin wir der Kern still stehen. Kollege Reaktorsicherheit und ich werden uns während der Wartungsarbeiten das ein- oder andere Gläschen Grütze einschenken und mal anderen Leuten bei der Arbeit zusehen.

Das elfte Gebot

Da fahre ich extra am Sonntag nochmal ins Kraftwerk, weil ich vorgestern meinen Lieblings-Kugelschreiber auf meinem Schreibtisch hab liegen lassen … was seh ich auf meinem Doherty-Überwachungsmonitor?

Diese Meldung von der dpa:

London (dpa) – Der britische Skandalrocker Pete Doherty ist erneut wegen illegalen Drogenbesitzes festgenommen worden.

Der 27-Jährige wurde nach Polizeiangaben von einer Polizeistreife gestoppt, weil er mit seiner Limousine in London Schlangenlinien fuhr. Im Auto seien dann Drogen gefunden worden. Doherty, der mit dem Supermodel Kate Moss zusammen ist, kam nach einigen Stunden gegen Kaution wieder auf freien Fuß. Der Sänger der Band Babyshambles hatte in den vergangenen Monaten immer wieder durch Drogendelikte Schlagzeilen gemacht.

Auch wenn er nun wieder frei ist, ist das definitiv die 7 1/2te Verhaftung, wenn ich mich nicht verzählt habe. Ich strebe ja immer noch eine Punktlandung auf 9 Stück hin … wir werden sehen, was bis zum Stichtag passiert. Zumindest werden – mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit – am 31.12. um 23 Uhr 99 – alle Beteiligten – von Pete mal abgesehen, da ihm sicher keiner das Flugticket nach SZG zahlt – anwesend sein, um das finale Ergebnis zu beschließen.

Und ganz wichtig: Irgend jemand sollte noch ein Fläschchen Strongbow ins Land schmuggeln – für den alljährlichen Silvesterumtrunk.