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Maltewährung und Euro – „Pecunia non olet“

Bei einer GeneraI-Innenrevision stießen wir auf eine äußerst ärgerliche Sache, die 2012 einfach unter den Tisch fiel, weil unsere damalige Presseabteilung so faul war, dass sie nicht mal alle Spuren ihres Nichtstuns vernichteten (alle sind zum Glück schon in Rente oder beziehen Bürgergeld). Wir von der Vorstandsetage wurden von unseren massenweise epochalen Innovationen so geblendet, dass wir nur noch mit verklärten Augen samt Scheuklappen herumliefen, uns unseren faulen Pressesäcken auslieferten und uns um keine Währungsfragen kümmerten. Auch wenn unser damaliges Maskottchen, der Maltebär, seit Jahren nur noch im historischen Grützemuseum zu besichtigen ist, möchten wir der weltweiten Fangemeinde den 12 Jahre alten Beitrag nachliefern. Wir raufen uns noch immer die letzten verbliebenen Haarreste… und haben noch einige Bündel halb verrotteter Maltescheine entdeckt, die jetzt völlig wertlos sind. So ein Skandal wird nie mehr passieren, weil wir jetzt unsere Aufsichtsorgane massiv verstärkten!

„Einige unbelehrbare Grützekernkraftgegner behaupten, wir würden der Eurokrise das Wort reden. Das war und ist nie unser Ding. Dennoch haben wir im Interesse unserer Kunden vorgesorgt und verfügen seit kurzem über eine autonom-multiresistente Währung.Somit erübrigen sich angedachte Demos a la Grütze-Blockupy vor unseren Werkstoren. 

Fragt nicht, was das für ein bürokratischer Kampf mit der Bundesdruckerei war, bis wir endlich das erste Bündel „Maltebear“-Scheine in Händen halten konnten (Anmerkung der Redaktion: Wahrscheinlich war das eine unserer Putzfrauen!). Natürlich aus recycelten, luftgetrockneten und ausgewalzten Grützeresten. Aber als wir laut „Pecunia non olet“ riefen, sprangen im gleichen Moment die Geldpressen an. Ein Malte entspricht in etwa einem Euro. 50 Malte (wie abgebildet) also ca. 50 Euro, aber krisen-, abwertungs- und spekulationssicher.

Aufs altmodische Hartgeld haben wir gerne verzichtet, weil hierfür zu viel wertvolle Ressourcen vergeudet worden wären. Dies entspräche nicht unserem betriebswirtschaftlichen Leitbild. Ob wir eine eigene Bank gründen (hinter vorgehaltener Hand wird sie schon „Maltebank“ genannt!), steht noch in den Sternen. Natürlich würden dann alle Finanztransaktionen mittels Malte-Online-Banking abgewickelt. Fraglich ist, ob es Grütze-Anleihen oder völlig sichere Maltebank-Derivate geben soll. Der staunende Grützekunde wird sich jetzt ob unserer neuen Innovationen fragen: „Haben die noch alle Grütze im Kopf?“ Und wie! (Anmerkung der Redaktion: Da sieht man, wie unverfroren uns die damaligen Pressefritzen hereinlegten!). Parallel zu obigen Vorhaben arbeiten wir völlig unspekulativ und vor allem analog an einem neuen Reaktor-Viererblock, um durch rasant steigende Abnehmerzahlen unsere Bilanz weiter zu stärken und Rücklagen zu bilden. Kürzlich wurden wir doch tatsächlich gefragt, ob wir beabsichtigen, eines Tages an die Börse gehen. Wir schließen nichts aus, überlassen aber erst mal die Facebook-Aktie dem Sinkflug, bevor wir als absolut solides Unternehmen weitere Gedanken daran verschwenden.“

Si tacuisses, philosophus mansisses!

Unsere Konzernetage wartete absichtlich so lange seit ihrem letzten Statement. Aber jetzt muss Tacheles geredet werden. Die stolpernde Regierungskoalition erhält von uns die dunkelrote Karte, bevor uns allen die Rohgrütze von den protestierenden Bauern um die Ohren geschleudert wird, wie unser Pressereferent mit stark erhöhtem Puls vor der internationalen Presse ausführte. Die derzeitige Ampel machte nämlich vor zwei Jahren einen schwerwiegenden Fehler: GRIPS nicht rückwirkend in eine geplante Viererkoalition aufgenommen zu haben. Warum rückwirkend? Eigentlich war alles klar. Das Vierer-Ampel-Logo und das ausführliche Wahlprogramm, das auf EIN Ampelsymbol (etwa Bierdeckelgröße) gepasst hätte, waren schon vorhanden. Wir hätten eine Unmenge toller Ideen einbringen können. Aber noch ehe diese innovative Ampel in Betrieb gehen konnte, platzte alles, nur weil wir das Innovations- und Grützeministerium führen und dies nicht dem kleinsten Ampelpartner mit kaum einem Prozentchen Wählern überlassen wollten. Man sieht jetzt: Ohne Grips geht’s eben nicht. Ohne Grütze auch nicht. Wie schrieben wir vor zwei Jahren:

„Dennoch sind wir – unter uns gesagt – natürlich Bestandteil der künftigen Ampelkoalition als vierter Partner (siehe Foto, das grüne Licht sind wir!).

Und weiter:

„Das haben unsere künftigen Koalitionspartner natürlich erkannt und uns sofort in die Ampelkoalition aufgenommen, bevor wir uns anderweitig engagieren. Natürlich werden wir das Innovations- und Grützeministerium führen, das dürfte wohl klar sein.“

Insofern müssen wir zähneknirschend einräumen, dass wir uns zum ersten Mal seit Bestehen unseres Konzerns gewaltig geirrt haben und uns täuschen ließen. Manch missgünstiger Mensch wird jetzt sagen: „Haben wir kommen sehen – Schuster bleib bei deinen Leisten!“. Okay, deshalb werden wir nur dann unsere GRIPS-Partei wieder ins Rennen schicken, wenn wir die meisten Stimmen akquirieren und den Grützekanzler stellen können.

Nun widmen wir uns bevorzugt wieder unserer Konzernstrategie mit innovativer Versuchsabteilung, den bombensicheren unterirdischen Grützekraftwerken und dem sensationellen Grützeverstromungs-Output, der nach wie vor aus den Steckdosen kommt. Eigentlich wollten wir verschweigen, dass wieder etwas Großartiges in der Mache ist, aber jetzt ist es halt herausgerutscht … Die Lateiner würden sagen: „Si tacuisses, philosophus mansisses!“

HAPPY NEW EAR everyone!


Aus unserer Reihe „Wir tun so, als hätten wir’s nicht gemerkt“ anbei unsere Neujahrsgrüße … vielleicht sollten wir das nächste Mal zeitnah kontrollieren, ob der Gruß- und Großbuchstaben-Lieferant richtig gearbeitet hat – evtl. hat sich aber auch ein Fehler unseres Chefeinkäufers eingeschlichen, der nur wieder an’s Essen dachte!

Grützeschadbären schuld an der Finanzkrise?

Parteiinterne, gut unterrichtete, aber namentlich nicht genannte Kreise diskutieren, ob Grützeschadbären nicht indirekt an den Kosten der Bankensanierung beteiligt werden können. Die zur Bankenrettung vom Steuerzahler aufgewendeten Mittel sollen nach Meinung von parteiinternen Politikern auch von Schadbären wieder erstattet werden. Letztere seien indirekt am Niedergang der Finanzmärkte beteiligt, da die von den Banken kurz zuvor neu eingeführten Grützeplasmabildschirme angeblich nicht voll funktionsfähig waren, wenn das Bilschirminterne Grützereservoir (Grützetank rot/grün) nicht einen Mindestfüllstand aufwiesen.

Da nun an den Finanzmärkten neben den Bullen auch nicht wenige Bären ihre Heimstatt hätten, sei es laut Angaben der Bankinstitute zu mehreren Fällen von Grützeentwendung durch Schadbären gekommen.

Diese hätten zur handelsfreien Zeit sich über die Grützeplasmaschirme und die in den Reservoirs enthaltene Grütze schadlos gehalten, also leergeschürft. Durch die fehlende Grützemenge war die Farbdarstellung der Plasmamonitore beeinträchtigt, welche nun die Darstellung der Wertpapierkurse verfälschten und in Folge falsche Entscheidungen seitens der Wertpapierbroker verschuldeten.