Archiv der Kategorie: Zapfanlage

Die Welt wird kopfstehen!

Unserer innovativen Forschungsabteilung ist eine sensationelle Erfindung, ein absoluter Coup gelungen: Die kabellose Übertragung unserer Grütze an unsere zahlreichen Endverbraucher via Internet! Das teure Verlegen von Grützekabeln quer durch den Kontinent ist daher obsolet. Das verbilligt diesen nicht mehr zeitgemäßen analogen Transport erheblich. Ebenso könnte künftig die Grützeverstromung auf diesem fast schon kaum glaubhaften Weg über das Internet 3.0 vorgenommen werden, natürlich perfekt abgeschirmt gegen Cyperattacken aller Art. Kapitalkräftige Heuschreckenarmeen in Nah- und Fernost lauern ja nur darauf, dass wir einen strategischen oder technischen Fehler machen. Die sofortige Anmeldung zum Weltpatent war natürlich sofort geboten. Die wichtigsten technischen Details haben wir im Beispielfoto beschrieben.

Wir haben tage- und nächtelang mit unserem gesamten Personal dieses Großereignis gefeiert und unsere Entwickler vor dem Alkoholkonsum zur absoluten Verschwiegenheit verpflichtet. Denn es ist schon ein Wahnsinn: Mit dieser Methode können wir künftig unsere Produkte weltweit über das Internet verschicken. Die Kunden buchen das gewünschte Produkt an ihrem PC oder Smartphone und zahlen mit Kreditkarte oder anderen sicheren Verfahren. Auf „Senden“ klicken und Sekunden später fließen Grütze & Co. aus dem Zapfhahn. Ob das Verfahren auch auf andere (Treib-)Stoffe übertragen wird, prüfen wir noch. Das könnte nämlich Sprit- und Strom-Tankstellen völlig überflüssig machen und würde sicher einen weltweiten Aufschrei der Konzerne nach sich ziehen. Wir kalkulieren noch, ob es sich lohnt, in diesem gar nicht so abwegigen Fall einer technischen Revolution unsere Produktionsanlagen aus Sicherheitsgründen tief unter die Erde zu verlagern! Wird nicht einfach sein, auch unsere Grützekernfusionskraftwerke unterirdisch zu betreiben. Aber für uns ist nichts unmöglich!

Mehr wollen wir derzeit nicht verraten. Ist ja sowieso schon deutlich genug. Einen „Verrat“ haben wir aber noch: Der geplante Strom-Hahn schaut mega futuristisch aus. Unser abgebildeteter Grützezapfhahnprototyp ist designmäßig sicher nicht der Weisheit letzter Schluss. Aber das wird schon.

Von Anfragen bitten wir derzeit abzusehen. Wir müssen erst noch zu Ende feiern.

Schnitte oder keine Schnitte?

Nachdem wir schon ein Web-Interface für unseren Grützereaktor haben (und die Zapfanlage V2.0 eh neu designen müssen), kam uns der geniale Gedanke, einen PC-Anschluss in die Zapfanlage zu integrieren. Hier stellt sich die Frage, was geeignet ist:

  • USB (natürlich 2.0 – wegen des höheren Datendurchsatzes)
  • Ethernet (Gigabit – klar, gleicher Grund)
  • Parallel (Vorteil: die Anlage könnte wie ein Drucker angesprochen werden)

Ethernet hätte klar den Vorteil, dass man die Anlage erstmal über’s Netz programmieren kann – egal wo man sich gerade herumtreibt.

Außerdem könnte man sich köstliche Grützerezepte in die Maschine laden.

Zapfanlage reloaded

Da sind wir wieder – und wir haben auch eine neue Zapfanlage. Der Version 2.0 haben wir ein neues Display spendiert mit intelligentem Dialogsystem. Leider haben wir dabei eine Sache außer Acht gelassen … die Anzahl der Stellen in jenem welchem Display:

Nun stellt sich die Frage, was wir mit den 100.000 gelieferten Displays, die wir bei einem chinesischen Fachbetrieb bestellt haben, passieren soll – die Anlage kann ja nicht mal ihren Namen schreiben? Die Anforderungen waren den Jungs ja bekannt …

Nach diesem herben Rückschlag müssen wir nun zurück ans sprichwörtliche Reisbrett … ich werde den Kollegen vorschlagen, die Version 2.1 der Anlage wieder in der Schweiz produzieren zu lassen – die Kommunikation ist einfach einfacher – zumal mein chinesisch recht eingerostet ist.

Die Zapfanlagen sind wieder da.

Na toll! Es ist immer dasselbe. Seit Monaten dränge ich auf eine umfassende Schulung unserer Vertriebsmitarbeiter auf unserern Grützezapfanlagen. Anlagenführerschein. Offiziell zertifiziert. TÜV-geprüft. Sonst wird sich die Geschichte immer wieder wiederholen. Bei der der Live-Präsentation während der Vertretertagung wurden wieder rote Grützefässer direkt nach den grünen Grützefässern angeschlossen und gezapft ohne vorherige Reinigung der Leitungen. Zuviel verlangt?
Ein derartiges rot/grünes Grützegemisch kann sehr schnell sehr hartnäckige Verkrustungen im inneren der Anlage verursachen. Wenn Sie jetzt an Ihre Waschmaschine daheim und den verkalkten Heizstab denken, dann kann ich Ihnen nur sagen: Zehn mal schlimmer!

Jetzt sitzen wieder unsere Laborpraktikanten den halben Tag daran, die Leitungen mit Isopropanol zu reinigen. Sehr zeitaufwändig, aber den ganzen Restnachmittag laufen die Kollegen grinsend durch die Räume, wenn sie vergessen ihre Atemschutzmasken aufzuziehen. (Habe den Verdacht, da steckt Absicht dahinter. Werde gleich einen Kontrollgang verrichten.)

Warum ich mich so aufrege? Weil jetzt WM 2006 läuft und wir die Spitzenlasten an Energie abfangen müssen, wenn jeder Deutsche seinen neuen Plasmafernseher mit Surround-Anlage aufdreht und mit Bier- und Grützezapfanlagen Strom verbraucht, als gäb’s kein morgen mehr. (Das ist nur eine allgemeine Betrachtung, Kollege Supergau – ich finde Ihr Gerät gibt übrigens ein geniales Bild.) Jede Zapfanlage ist jetzt hilfreich.
Vorbildlich dabei das Verhalten unseres bamberger bloggers Jürgen : genereller Verzicht auf das TV-Empfangsgerät und die Verfolgung von wichtigen Ballspielen bei Freunden und Bekannten. Danke Jürgen, das ist eine beispielhafte Unterstützung für unsere Sache, bis wir mit der Fusionsreaktion soweit sind und ganze Stadien mit Strom versorgen können.

Grützezapfanlage, zweiter Teil

Die Evaluation der Geräte unter den Mitarbeitern ist vorbei – die ersten Ergebnisse liegen vor.

Die Zapfanlage ist eine feine Geschichte, allerdings ist ein riesengroßer Nachteil, dass die Grützefässer erst einen halben bis ganzen Tag in dem Gerät verweilen müssen, um die optimale Reisetemperatur von 3° zu erreichen. In unserem Fall war es zur Halbzeit der zehnminütigen Zusammenfassung des Ballspiels soweit: Die Grütze war alle – nix mehr da.

Daher tendiere ich zur Zweit-Zapfanlage um eine größere Blamage vor den Gästen zu vermeiden und um für alle Fälle gewappnet zu sein.
Nächste Woche testen wir das neue Vanillesoße-Plugin zum Aufstecken. Das Zapfgerät wird noch zur Eierlegenden Vollmilchsau!